Heimatbuchautorin
Fotos: Fritz Steinmeier
A Nochwiesl
Letzte Gechichten aus dem Rieser Dorfleben
Erinnern an Gerda Schupp-Schied >>>Pressebericht
Gedenksteinsetzung in Appetshofen-Lierheim am 2. Juli 2017 beim Kaufertsberg
Bilder: Fritz Steinmeier
Heimatabend mit Vorstellung des neuen Buches "Hommelbloama-Wei" von Gerda Schupp-Schied
Alltagsleben und Brauchtum dokumentiert
Neunter volkskundlicher Band von Gerda Schupp-Schied erschienen Eine bemerkenswerte Buchreihe über das Alltagsleben vor und nach dem Zweiten Weltkrieg im Ries und seinem näheren Umland wurde nun um
einen weiteren Band ergänzt. Mit dem 264 Seiten umfassenden Buch, das den Titel „Hommelbloama-Wei“ trägt, sind es mittlerweile neun heimatkundliche Bände, die alle von der Autorin Gerda Schupp-Schied
verfasst und vom Heimatverlag Steinmeier in Nördlingen herausgegeben wurden. Seit einem halben Jahrhundert ist die frühere Grundschullehrerin Gerda Schupp-Schied in den Dörfern im Ries und auf der
Ostalb unterwegs, um unermüdlich Zeitzeugen zu befragen. Hunderte Kapitel beleuchten ihre Bücher, die in den vergangenen gut 20 Jahren erschienen sind, nun sind mit dem neuen Band 26 weitere Kapitel
hinzugekommen. In einem davon erinnert sie an den Brauch der Martinsgans erinnert. Dutzende von Gänsen wurden in jeder der vielen Wirtschaften in Nördlingen verzehrt. Man ist verleitet zu schmunzeln,
wenn man davon liest, dass eine Frau Kommerzienrätin immer ausdrücklich ein Stück von einer Gans und nicht von einem Gänserich zu bestellen pflegte. Dies wurde ihr zwar stets versprochen, doch es war
mehr als fraglich, ob dieses Versprechen auch immer gehalten wurde.
Wie früh man sich einst auf den Schulweg in die Landwirtsschaftsschule machen musste und welche kleinen Abenteuer es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit der Eisenbahn zu erleben gab, erzählen in einem
weiteren Kapitel unter anderem Friedrich Hager aus dem heutigen Bissinger Ortsteil Obermagerbein und Friedrich Bußer aus Brachstadt. Letzterer brachte im ersten Nachkriegsjahr1946 immer einen
Rucksack voller Lebensmittel für seine Tante in Nördlingen mit, bei der er die Woche über Unterkunft fand.
Die Titelgeschichte vom „Hommelbloama-Wei“ bezieht sich im Übrigen auf einen Wein, der aus Löwenzahn-Blüten gemacht ist. Der Löwenzahn wurde im Nordschwäbischen früher als „Hommelbloama“ oder als
„Muasdischla“ bezeichnet. Wie aus vielen Beerensorten, etwa Schlehen oder Hagebutten, wurde so oft Wein hergestellt, was auch in einem alten Rezept in Gerda Schupp-Schieds Buch dokumentiert
ist.
Zahlreiche weitere Anekdoten und Episoden gibt es in dem neuen Werk zu lesen, das zudem mit einer Fülle alter Fotos ausgestaltet ist. Der Donau-Rieser Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler, der in
der Buchpräsentation im Gasthaus „Rose“ in Mönchsdeggingen vor fast 200 Besuchern einige Kapitel vortrug, ist jedenfalls froh, dass die 75jährige Heimatautorin in ihren Büchern der spannenden Zeit
des gesellschaftlichen Umbruchs, der allmählichen Motorisierung und Technifizierung, aber vor allen Dingen auch die Volksseele der Menschen im Ries und rund um das Ries ein literarisches Denkmal
setzt.
Das Buch „Hommelbloama-Wei“ von Gerda Schupp-Schied erschien im Verlag F. Steinmeier, Nördlingen.
Es umfasst 26 Kapitel auf 264 Seiten mit 209 Abbildungen und kostet 19,80 Euro.
Die Reihe „Ausschnitte aus dem Rieser Dorfleben“ begann im Jahre 1983; bis auf den ersten Band
„Werktehäs und Sonntefloisch“ sind alle Bände noch im Buchhandel oder beim Steinmeier-Verlag erhältlich.
Helmut Herreiner
"Hommelbloama-Wei"
Veranstaltung mit musikalischen Schmankerln
im Saal des Rieser Wirtshauses "Zur Rose"
in Mönchsdeggingen am 2. April 2014
Helga und Fritz Steinmeier
Heimat- und Fachverlag
Fritz Steinmeier
Postfach 1145
86720 Nördlingen
www.verlag-steinmeier.de
„Hommelbloama-Wei“ lautet der Titel des neunten Bandes der heimatkundlichen Reihe „Ausschnitte über das Rieser Dorfleben“ über das Ries und sein Umland, das von der Autorin Gerda Schupp-Schied
geschrieben und vom Steinmeier-Verlag herausgegeben wird.
Repro: Helmut Herreiner
Bilder: Fritz Steinmeier